Frankfurter Rundschau: Die Probleme der AfD

Nur auf den ersten Blick läuft es für die
Alternative für Deutschland gut. Ihr großes Thema, die Flüchtlings-
und Asylpolitik, beherrscht zwar die politische Agenda. Die CSU
übernimmt immer mehr Forderungen der Rechtspopulisten, und sie weiß
halb Europa hinter sich. Doch dies zwingt die Partei dazu, ihren Ton
verbal zu verschärfen, weshalb Alexander Gauland auch vom
„Systemwechsel“ sprach. Gleichzeitig träumen viele Rechtspopulisten
davon, in den Ländern mitzuregieren. Es beschreibt das Spannungsfeld
zwischen „Antisystempartei“ und dem Ankommen im System. Dass die AfD
sich auch eine parteinahe Stiftung gibt, macht das Dilemma nicht
kleiner. Es ist nicht sehr glaubwürdig, mit Steuern zur
Kulturrevolution zu blasen. Die Fixierung auf ein einziges Thema hat
der AfD zwar bisher nicht geschadet. Aber das Ziel Volkspartei
erreichen sie damit nicht. Bei wichtigen Themen wie Renten- und
Sozialpolitik hat sie noch kein Konzept.

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