Wenn die CSU neujahrklausiert, um Schlagzeilen 
zu produzieren, blickt sie nach Rechts. Sie sollte auch mal nach 
Österreich blicken. Dort zeigt sich, wohin es führt, wenn man sich 
als konservative Regierungspartei in große Koalitionen rettet, 
zugleich aber der Polemik von Rechts nachgibt. In Wien regiert ein 
Konservativer nach einer populistischen Kampagne mit einer Partei 
voller ehemaliger und aktiver Rechtsradikaler. Einer davon, 
Heinz-Christian Strache, ist zwar Vizekanzler, gab aber gerade den 
Oppositionsprovokateur, indem er Ausgangssperren für Flüchtlinge 
anregte. Nach dem medialen Aufschrei war es nicht so gemeint. Das ist
eine Warnung an die CSU, weil auch sie glaubt, mittels medialer 
Erregung beim Wähler zu punkten. Zu ihrer Symbolik gehört auch die 
Einladung von Merkels Kritiker, Viktor Orban. Will man aber unter 
Merkel mit der SPD regieren, sollte man sich derlei angedeutete 
Versprechen sparen. Sie erreichen nur, dass mancher Wähler enttäuscht
AfD wählt.
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