Frankfurter Rundschau: Eigentliche Aufgabe kommt noch

Die Erstellung der Ministerliste mag – wegen des
gelegentlich lähmenden Regionalproporzes in der SPD – kompliziert
gewesen sein. Doch die eigentlichen Aufgaben kommen erst noch: Hat
die Partei Antworten auf Globalisierung und Digitalisierung zu
bieten, die der Mittelschicht die Abstiegsängste nehmen? Wie wird sie
wieder als Volkspartei der linken Mitte erkennbar? Und: Meint die
Partei es mit dem Anspruch der eigenen Erneuerung ernst – oder hat
sich das jetzt schon wieder erledigt, wo Ministerposten und Mandate
gesichert sind? Nahles und Scholz dürfen jetzt in der Aufstellung
spielen, die sie wollen. Damit liegt dann auch die Verantwortung für
Gelingen und Scheitern allein bei ihnen. Das ist eine Klarheit, die
der SPD guttut in Zeiten, in denen für sie sonst so ziemlich alles
unklar ist. Es ist mutig und klug, dass Nahles und Scholz sich gegen
Gabriel entschieden haben. Jetzt müssen die beiden liefern.

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