Frankfurter Rundschau: Gaunerstück in Kiew

Der ukrainische Geheimdienst hat mit dem
fingierten Mord an dem kremlkritischen Journalisten Arkadi
Babtschenko alles schlimmer und nichts besser gemacht. Hat der
russische Geheimdienst wie behauptet einen Mörder auf Babtschenko
angesetzt, wäre es zielführend gewesen, diesen vor einem Gericht
anzuklagen. Mit rechtsstaatlichen Mitteln wäre so eine Straftat
verhindert worden und die Hintermänner wären aufgeflogen. Doch die
Ukrainer entschieden sich für ein Gaunerstück, mit dem sie viele
verärgerten. Vor allem haben sie mit diesem prinzipienlosen Vorgehen
ihrer Sache geschadet. Wer soll ihnen künftig noch glauben, wenn sie
sagen, sie seien Opfer russischer Taten? Auch wenn es stimmt. Zu
guter Letzt entsteht der Eindruck, die Regierung in Kiew greife zu
jedem Mittel, um von eigenen Schwächen abzulenken. So hat Präsident
Petro Poroschenko entgegen seinem Versprechen die Korruption im Land
nicht beseitigt. Für Kiew wird es schwer, den Verlust an
Glaubwürdigkeit wieder wettzumachen.

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