Der iranische Präsident Hassan Ruhani schloss
bilaterale Gespräche mit den USA aus. Das ist eine klare Abfuhr für
den stets an einer Selbstinszenierung interessierten US-Präsidenten
Donald Trump. Was den vergleichsweise moderaten Mullah vor dem
iranischen Parlament zu der Zurückweisung veranlasst hat, kann man
von außen kaum ergründen. Offensichtlich will Teheran den Druck auf
die Europäer erhöhen, die das von Trump aufgekündigte Atom-Abkommen
erhalten möchten. Gerade verhandelt eine iranische Delegation in
Paris über ein Rettungspaket, das dem unter US-Sanktionen ächzenden
Land wieder Zugang zu harter Währung verschaffen würde. Unstrittig
ist: Die Eskalation in dem Atomstreit ist brandgefährlich. Und Trump
hat keinen Plan: Mal kokettiert er mit seiner Gesprächsbereitschaft,
mal lästert er herablassend, mal droht er wild, ohne in einen Krieg
verwickelt werden zu wollen. Das macht es den Radikalen in Teheran
leicht, jede mögliche Entspannung zu torpedieren.
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