Das Urteil eines US-Gerichts gegen den
Ex-VW-Manager Oliver Schmidt ist hart, vielleicht sogar zu hart. Er
muss für sieben Jahre in Haft. Weil er in den USA bei systematischen
Manipulationen von Abgaswerten mitgemacht hat. Überträgt man das
Strafmaß auf deutsche Verhältnisse, müssten ganze Abteilungen des
Volkswagen-Konzerns und das Top-Management für viele Jahre einfahren.
Undenkbar ist das. Auch weil hierzulande andere Rechtsnormen gelten.
Gleichwohl stellt sich die Frage, was die deutschen Institutionen so
tun. Man wird den Eindruck nicht los, dass Staatsanwälte hierzulande
zum Jagen getragen werden mussten. Ermittlungsverfahren gegen Manager
kamen erst in Gang, als Volkswagen in den Vereinigten Staaten längst
des Betrugs überführt war. Doch wirklich besorgniserregend ist die
Weigerung der Bundesregierung, gegen den Konzern vorzugehen.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell