Die Bundesregierung hat noch Zeit, bevor eine 
Bilanz der ersten 100 Tage gezogen werden kann. Doch es lässt sich 
bereits feststellen, dass die große Koalition mäßig aus den 
Startlöchern gekommen ist. Und dass die Beteiligten dazu neigen, sich
gegenseitig ein Bein zu stellen. Oder gelegentlich der Einzelne sich 
selbst. Die innerkoalitionäre Sabotage, insbesondere ein Werk der 
CSU, wirkt auf viele Menschen im Land abschreckend. Die 
Selbstbeschädigung, seit Jahren eine Paradedisziplin der SPD, 
erscheint mal fast schon komisch, mal fürchterlich traurig. Aber nie 
überzeugend. Neunmalkluge fragen jetzt womöglich: Wen wundert–s? 
Tatsächlich hat ja jeder vorher gewusst, dass die Konstellation 
schwierig ist. In der CDU hat bereits längst der Kampf um die 
Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel begonnen. Die einstmals so 
stolze SPD weiß, dass ihr Überleben auf dem Spiel geht. Und die CSU? 
Sie interessiert sich für nichts als die bayerische Landtagswahl in 
diesem Herbst.
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