Nun hat Hendricks zum Glück die Reißleine
gezogen. Eigentlich sollte der Plan mit den Schritten zur notwendigen
„Dekarbonisierung“ von Energieproduktion, Industrie, Verkehr und
Landwirtschaft am heutigen Mittwoch im Bundeskabinett verabschiedet
werden – pünktlich zum Weltklimagipfel in Marokko, der nächste Woche
beginnt. Doch die Ministerin ließ ihn von der Tagesordnung nehmen.
Ihr Verdikt: nicht verabschiedungsreif. Hendricks hatte zwar wissen
lassen, sie werde sich von dem Gipfeltermin nicht unter Druck setzen
lassen. Aber nur wenige hatten ihr zugetraut, die Verabschiedung
tatsächlich platzen zu lassen. Doch genau das hat sie getan. Und das
ist gut so. Denn es ist für Hendricks zwar peinlich, quasi mit leeren
Händen am Gipfelort Marrakesch aufzukreuzen. Noch peinlicher wäre es
allerdings gewesen, wenn sie als Vertreterin des
Klimaschutz-Vorreiters a. D. namens Deutschland einen Plan vorgelegt
hätte, der nur fürs Altpapier taugt.
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