Frankfurter Rundschau: Kommentar zu Wahlen in Indien / „Wahl gegen die Demokratie“

„Indiens neuer Premier ist kein Demokrat. Er
verlangt Unterwerfung im Tausch für politische Leistungen. Indiens
Tycoons werden dies ebenso spüren wie politische Gegner und
Minderheiten. Einige Inder glauben bereits die dunklen Wolken einer
autoritären Scheindemokratie entsprechend dem Putin-Muster in
Russland oder der Türkei zu erkennen. Narendra Modi samt seiner
blutbesudelten Karriere erscheint den Indern nach Jahren des
Schlendrians unter der Herrschaft der ausgezehrten Kongress-Partei
mehr als die einzige verbliebene Alternative denn als Heilsbringer.
Sie wissen, dass sie ein Risiko eingegangen sind, als sie bürgerliche
Freiheiten in die dritte Reihe ihrer Prioritäten verbannten – und
sich für Recht und Ordnung und wirtschaftliches Wachstum
entschieden.“

Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
Telefon: 069/2199-3386

Weitere Informationen unter:
http://