Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Auftakt des WEF in Davos

Im Zeitalter der Globalisierung zeigt sich ein
zu wenig beachtetes Phänomen. Die Unterschiede zwischen den Nationen
nehmen wieder ab, doch die innerhalb einzelner Länder weiten sich
aus. Der Gegensatz zwischen Arm und Reich, oben und unten, vermögend
und besitzlos nimmt zu. Nicht alles an der neuen sozialen
Ungleichheit ist hausgemacht, quasi das Werk böser Politik in Bonn
oder Berlin. Die zunehmende Spaltung wäre ohne die Globalisierung und
das neue technische Zeitalter nicht zu erklären. Das schreit geradezu
nach politischer Gestaltung. Der Sozialstaat, der umverteilt und für
eine Teilhabe möglichst vieler sorgt, gehört nicht ins Museum,
sondern ist die zeitgemäße Antwort auf die neuen Herausforderungen.

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