Die tiefere Ursache der schwarz-roten
Beziehungskrise liegt im wachsenden Misstrauen Gabriels gegen Merkel.
Der SPD-Chef hat zunehmend den Eindruck, dass Merkel am Wohlergehen
ihrer Partei mindestens so stark interessiert ist wie am Erfolg von
Schwarz-Rot. Er fühlt sich von ihr persönlich unfair behandelt. Weil
der SPD-Chef die Loyalität der Regierungschefin immer öfter vermisst,
gibt auch er den Abgrenzungswünschen der Genossen mehr Raum. Die
BND-Affäre scheint dafür ein geeigneter Blitzableiter. Noch wirken
die Angriffe kontrolliert. Doch zunehmend drängt sich die Frage auf,
was diese Koalition in den verbleibenden zwei Jahren ihrer Amtszeit
eigentlich noch zustande bringen will.
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