Frankfurter Rundschau: Kommentar zur Krim-Krise: Linker Populismus

Die Linkspartei hätte in der Ukraine-Krise eine
wichtige politische Rolle einnehmen können. Denn während sich die
große Koalition wie auch die Grünen frühzeitig, und wie wir jetzt
wissen, voreilig festgelegt hatten, hatte die Linke von Beginn an
auch die russischen Motive im Blick. Zugleich verwies sie auf die
dunklen Seiten der ukrainischen Protestbewegung, die Rolle der
mächtigen Oligarchen und den wachsenden Einfluss der rechtsextremen
Kräfte auf dem Maidan. Die Linke unternahm dann aber bald einiges,
die gewichtigen Argumente rasch wieder zu verspielen, allen voran
Sahra Wagenknecht. Polemik und ideologische Verbohrtheit geht vor
Problemorientierung. Wenn der im Kreml regierende Ex-KGB-Agent
Soldaten marschieren lässt, meinen die Linken, damit leben zu
können. Auch eine Art von Heuchelei.

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