Frankfurter Rundschau: Kommentar zur Spaltung von Pegida

Pegida war einmal. Nun soll es zwei in Dresden
geben, das gemäßigtere der Kathrin Oertel, die sich zukünftig mehr
Demokratiefragen als Asylthemen widmen möchte. Und den harten Rest,
der weiter montags brüllen und Arm in Arm mit Rassisten Dampf
ablassen will. Spreu und Weizen trennen sich? Schön wäre es. Mal
abwarten, wo „das Volk“ zukünftig montags hinmarschiert. Womöglich
bleibt es beim Original und Oertel verwaltet nur kurzfristig die
politische Resterampe. Wenn sie tatsächlich die gemäßigten Wutbürger
organisieren will, all diejenigen, die Angst und Sorgen haben, sich
unverstanden, abgehängt fühlen – wozu Pegida light? Was, bitteschön,
sind denn Wutbürger ohne Wut? Es sind Bürger, Menschen wie Sie und
ich. Und wir gehen nicht für Pegida auf die Straße, ob gemäßigt oder
nicht.

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