Frankfurter Rundschau: Korruption stoppt Helfer

Vielen Nationen haben kein Geld mehr zu
verschwenden für ein Land wie Irak, in dem nach Angaben der
Parlamentarier seit 2003 das Zigfache der geforderten 90 Milliarden
Dollar spurlos in den Netzwerken korrupter Politiker und Bürokraten
versickerten. Auch die Städte des schiitischen Südiraks, in die nie
ein IS-Dschihadist seinen Fuß setzte, verrotten, während sich die
herrschende Funktionärskaste immer mehr bereichert. Das Gleiche ist
im sunnitischen Norden zu erwarten, sollten die Dollar-Milliarden für
den Wiederaufbau ins Rollen kommen. Insofern wundert es nicht, dass
sich die meisten Geberländer nur auf langfristige Kreditlinien
beschränken und keine Finanzhilfen mehr geben wollen. Die Konferenz
von Kuwait läutet nur das nächste Kapitel ein in der irakischen
Dauertragödie. Auszubaden hat dies die einfache Bevölkerung. Sie
bleibt ihren Eliten ausgeliefert, solange sie sich nicht gegen deren
Korruption und politische Despotie erhebt.

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