Frankfurter Rundschau: Menschen ohne Recht

Es gibt nicht viel zu jubeln, wenn der
Migrationsgipfel in Marrakesch zusammenkommt, um den
UN-Migrationspakt zu beschließen. Absichtsvoll hatten die Ausrichter
die Zusammenkunft auf den Internationalen Tag der Menschenrechte
gelegt, um zu unterstreichen: In dem Pakt geht es nicht um irgendwas,
auf das man auch verzichten könnte; es geht vielmehr um das
elementare Recht eines jeden Menschen (auch jedes Migranten!) auf ein
Leben in Sicherheit und Würde. Schon die unwürdigen Lügenkampagnen,
die einige Staaten zuletzt gegen die unverbindliche Übereinkunft
führten, verbieten jede Euphorie. Schaut man, wie es heute allgemein
um die Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten steht, macht
sich erst recht Beklemmung breit. Ausgerechnet zum 70. Geburtstag der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fällt die Bilanz finster
aus: Heute sind Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
bedroht wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg.

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