Kaum ist der Sturm der Erregung über das magere
Klimapaket der großen Koalition abgeflaut, facht die Bundesregierung
die Debatte wieder an. Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bringen es fertig,
fast zeitgleich in zwei verschiedenen Flugzeugen an die Ostküste der
USA zu fliegen. Das ist nicht nur mieses Timing, sondern auch teuer,
klimaschädlich und in höchstem Maße unsensibel. Während Greta
Thunberg weltweit Millionen Anhänger gegen Erderwärmung und
Klimawandel auf die Straße bringt und es täglich mehr werden, macht
die Ministerialbürokratie Business as usual. Wie soll die Klimawende
in Deutschland gelingen, wenn es Beamte im Kanzleramt nicht schaffen,
zwei Regierungsflüge mit nicht einmal einer Handvoll
Kabinettsmitgliedern zusammenzulegen? Aus dem Kanzleramt hieß es, man
habe die Sache „verpennt“. Offenbar begreift der Apparat immer noch
nicht, was die Klimastunde geschlagen hat.
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