Frankfurter Rundschau: Müde Portugiesen

Wenn Portugiesen zur Wahl gerufen werden,
stimmen sie immer wieder für eine der beiden großen Parteien. Diesmal
mehrheitlich für die Bürgerlichen unter Ministerpräsident Coelho. Es
ist kein Triumph und erst recht kein Beweis uneingeschränkten
Vertrauens. Die Portugiesen sind der Krise müde, aber auch aller
Versprechen einer goldenen Zukunft. Ein radikaler Wechsel im
Politikstil, so wie unter Syriza in Griechenland? Lieber nicht.
Passos Coelho hat seinen Landsleuten in den vergangenen vier Jahren
mehr abgefordert, als er vorgesehen hatte: Die Steuererhöhungen und
die Leistungskürzungen fielen deutlich härter aus als geplant. Aber
die Richtung seiner Politik war die angekündigte. Das, und nicht viel
mehr, haben ihm seine Wähler an diesem Sonntag zugute gehalten.

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