Frankfurter Rundschau: Mutig in die falsche Richtung

Jetzt steht es also, das nächste „Rettungspaket“
für Griechenland. Und wieder gilt: Wenn Klaus-Peter Willsch
Bundeskanzler wäre, dann wäre es nie und nimmer dazu gekommen.
Willsch ist der CDU-Abgeordnete aus dem schönen Rheingau, der dem
nächsten Paket nach Merkel-Art – Milliardenkredite gegen brutale
Sparauflagen – nicht zustimmen will. Es ist mutig, wie Willsch und
die anderen „Abweichler“ ihr Nein gegen allen Druck verteidigen. Aber
wenn die Bewunderung mal abflaut, lohnt ein Blick auf ihre Gründe und
auf das, wofür sie stehen. Wenn Willsch Bundeskanzler wäre, dann gäbe
es nicht etwa das dringend notwendige Investitionsprogramm für
Griechenland. Es gäbe keinen Schuldenschnitt und nicht den Hauch der
Entlastung für die Opfer der Krise in der schwächeren Hälfte der
griechischen Gesellschaft. Die mutigen Abweichler stehen vielmehr
dafür, Griechenland allein zu lassen. Sie vertreten zur schlechten
Politik der amtierenden Kanzlerin die schlechte Alternative.

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