Frankfurter Rundschau: Nachfrage im Inland

Der einstige Wachstumsmotor der deutschen
Wirtschaft zieht nicht mehr so richtig. Im Oktober lagen die Exporte
um rund vier Prozent unter dem Stand des Vorjahresmonats. Zwar
verkaufen die deutschen Firmen noch massenhaft ans Ausland, in den
ersten zehn Monaten immerhin Güter über eine Billion Euro. Die
ursprüngliche Export-Wachstumsprognose von zwei Prozent im laufenden
Jahr wird nicht mehr zu erreichen sein. Eher stehen die Zeichen auf
Stagnation. Im nächsten Jahr werfen die Diskussion über den
EU-Ausstieg Großbritanniens und die protektionistischen Töne des
neuen US-Präsidenten lange Schatten. Der schwache Export wie der
steigende Überschuss verweisen auf die Bedeutung einer starken
Inlandsnachfrage. Was das hiesige Wachstum trägt, ist vor allem der
stabile Arbeitsmarkt und die etwas kräftigeren Lohnsteigerungen. Das
sollten auch jene nicht vergessen, die angesichts steigender
Arbeitskosten wieder vor einer verschlechterten Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands warnen.

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