Frankfurter Rundschau: Nur ein Schritt

Mit dem verteidigungspolitischen Projekt Pesco
macht die Europäische Union unzweifelhaft einen Schritt in die
richtige Richtung. Hoffentlich bleibt die EU bei diesem Projekt nicht
stehen, sondern entwickelt endlich die Steuer-, Finanz- und
Sozialunion weiter, so wie es der französische Staatspräsident
Emmanuel Macron vorgeschlagen hat. Bedauerlich wäre, wenn die
Bundesregierung unter der Führung von Kanzlerin Angela Merkel Pesco
nur zugestimmt hätte, um die strittigeren Vorschläge Macrons nicht
mehr diskutieren zu müssen. Das wäre ein fauler Kompromiss. Die EU
muss auch nach Pesco weitere Schritte unternehmen, um das Fernziel
einer Verteidigungsunion erreichen zu können. Bis dahin ist es noch
ein weiter Weg, auf dem die Verantwortlichen in den EU-Hauptstädten
mit den Bürgerinnen und Bürgern die Frage beantworten müssen, wogegen
sich Europa künftig eigentlich verteidigen will oder muss.

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