Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Streit in
der Union:
   Die CSU hat die absolute Mehrheit in Bayern als Grundbedingung 
ihrer Fortexistenz definiert, die mit Kraftmeierei und Rechthaben 
leichter zu erreichen ist als mit Kompromissen. Dazu gehört es, sich 
von der CDU abzusetzen. Seehofer ist also quasi zum Poltern verdammt.
Und während die CDU sich vom rechten Rand deutlicher distanzieren 
kann, weil Alleinregierungen für sie die Ausnahme sind, hat die CSU 
diesen Rand als mehrheitsentscheidend definiert. Weil es aber ohne 
die CDU für die CSU auch nicht richtig weitergeht, werden sich beide 
dennoch annähern. Die CSU wird eine Einigung als ihr Werk verkaufen 
und als Gnade, die man Angela Merkel oder der CDU gewährt. Sie wird 
sich wohl auch bitten lassen, Merkel ihre Unterstützung als 
Kanzlerkandidatin zuzusichern. An Glaubwürdigkeit hat keine der 
beiden Seiten gewonnen.
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