Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Böhmermann

Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Affäre
Böhmermann:

Obwohl die Affäre ihn persönlich unter erheblichen Druck setzen
dürfte, hat Böhmermann die Unterwerfung unter seine Gegner
verweigert: Die geforderte Unterlassungserklärung gibt er nicht ab.
Der Meinungsfreiheit erweist der Moderator damit deshalb einen
Dienst, weil er nun auch zivilrechtlich auf einen Prozess zusteuert.
Hier wird es – klarer noch als in einem Strafverfahren wegen
Beleidigung – um die entscheidende Frage gehen: Kann es allen Ernstes
verboten sein, auch die Grenzen der Satire auf satirische Weise zu
thematisieren? Und rassistische Klischees zu zitieren, um sie
vorzuführen?

Das nämlich ist der oft (auch von Merkel) verschwiegene
Zusammenhang, in dem das Schmähgedicht steht: Es diente dem Zweck,
die Grenze zu markieren. Den Sieg, so etwas zu unterbinden, mag
Böhmermann einem Erdogan nicht lassen. Dafür gebührt ihm Dank.

Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222