Die Frankfurter Rundschau schreibt zum
Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts:
Der Deal mit der Türkei, der Recep Tayyip Erdogan zum reich
entlohnten Türsteher Europas macht, wird hierzulande allen Ernstes
als humanitäre Alternative zu den Alleingängen der Staaten an der
Balkanroute verkauft. Und die Millionen, die in türkischen,
jordanischen, libanesischen, afrikanischen Lagern sitzen, müssen
sehen, wo sie bleiben.
Wenn die EU mit der Zuwanderung weiter so restriktiv umgeht, wird
sie nur erreichen, dass die Fluchtbewegungen sich unkontrollierbar
immer neue Wege bahnen. Die meisten EU-Partner sind offensichtlich
nicht bereit, sich dieser Erkenntnis zu öffnen und über eine
großzügige, geregelte Aufnahme zu reden.
Die deutsche Regierung müsste erneut in Vorleistung treten,
sozusagen als Treuhänderin des humanitären europäischen Anspruchs.
Aber stattdessen tritt der EU-Türkei-Deal in Kraft. Und in der Ägäis
geht das humanitäre Europa baden.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222