Die Frankfurter Rundschau kommentiert die
Berufung von Franz Josef Jung zum außenpolitischen Sprecher der
Unionsfraktion:
Vorwärts in die Vergangenheit: Franz Josef Jung kehrt auf die
große Bühne zurück. Mit dem 65-jährigen wird man sich wieder an
robustere Töne der Union in der Außenpolitik gewöhnen müssen. Schon
zum zweiten Mal wird das hessische Stehaufmännchen rehabilitiert.
2009 musste der ehemalige Verteidigungsminister die Konsequenz ziehen
für den tödlichen Befehl eines Bundeswehr-Obersts, einen Tanklaster
im afghanischen Kundus zu bombardieren. Im Jahr 2000 war Jung wegen
der Schwarzgeld-Affäre als Staatskanzlei-Chef von Ministerpräsident
Roland Koch zurückgetreten. Auch damals kehrte er nach einer
Schamfrist ins Rampenlicht zurück. Seinerzeit wunderte sich keiner.
Aber Angela Merkel? Offensichtlich ist ihr Versöhnungsprogramm mit
der hessischen CDU in vollem Gange. Den schwarz-grünen
Experimentierer Volker Bouffier lobt die Chefin über den grünen Klee.
Nun darf auch Jung ran. Um Merkels Willen.
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