Die Frankfurter Rundschau kommentiert Sigmar 
Gabriels Aussagen zu Europa:
   Wenn Sigmar Gabriel so weitermacht, verwandelt er seine SPD 
womöglich am Ende wieder in eine sozialdemokratische Partei. Die 
Europarede enthielt, in klarer Abgrenzung zum Koalitionspartner 
CDU/CSU, eine Absage an nationale Egoismen und einen berechtigten 
Aufruf zu Reformen in der EU. Wenn Gabriel aus diesen Ansätzen ein 
Erfolgsrezept für kommende Wahlen machen will, sollte er allerdings 
noch den einen oder anderen Punkt beachten. Erstens: Die 
Konfliktbereitschaft sollte künftig auch dann noch erkennbar sein, 
wenn der Vizekanzler mit dem auf Parteiveranstaltungen leicht 
kritisierbaren Koalitionspartner am Kabinettstisch sitzt. Zweitens: 
Der SPD-Chef sollte den Reformkräften im Land auch dort positive 
Signale geben, wo er etwas zu bestimmen hat – zum Beispiel indem er 
sich verabschiedet vom verfehlten Freihandelsbegriff eines Abkommens 
wie TTIP.
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