Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Abschied Gregor Gysis vom Fraktionsvorsitz:
„Wir müssen lernen, in Regierungen zu gehen und trotzdem
gesellschaftliche Opposition zu bleiben.“ Bei Gregor Gysi haben
solche Konzepte immer plausibel geklungen, auch wenn sie von den
Ideologen des haltungslosen Pragmatismus ebenso zerrissen wurden wie
von denjenigen in der Partei, die sich der Frage nach dem richtigen
Leben im falschen (System) zu entziehen pflegen. Konkretes Handeln
und Kompromiss mit großen Zielen zu verbinden – das ist das Credo,
das niemand so eingängig zu verkünden vermag wie Gregor Gysi. Genau
das aber bräuchte die Linkspartei auch weiter. In Zeiten
großkoalitionärer Weltverwaltung ist es die Linke, die dafür sorgen
muss, dass überhaupt noch über Ziele jenseits des Bestehenden
gestritten wird. Das sollten sich übrigens auch jene wünschen, die
für die Linkspartei inhaltlich nichts übrig haben.
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