Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Libyen und Flüchtlingen

Die Frankfurter Rundschau schreibt zur
Eskalation in Libyen

Tausende Menschen fliehen schon jetzt vor den Kämpfen um die
Hauptstadt Tripolis – und es werden täglich mehr. Das alarmiert
Europas Politiker, die das libysche Drama seit Jahren vor allem unter
einem Gesichtspunkt betrachten: Wie hält man die Menschen davon ab,
sich in die Boote der Schleuser zu setzen, und wie zwingt man sie
zurück in die Hölle der Flüchtlingslager? Nun schlägt also die Stunde
der Appelle an die Kriegsparteien in Libyen, eine friedliche Lösung
zu suchen. Aber so richtig sie sind, so wohlfeil und zynisch sind sie
auch. Denn wieder geht es vor allem darum, eine neue
Flüchtlingsbewegung zu vermeiden. So paradox es klingt: Nun könnte
genau das die Europäer zum Umdenken zwingen. Sie haben es versäumt,
gemeinsam eine gute Perspektive für das Land zu entwickeln. Aber
selbst wenn Libyen am Abgrund steht: Dafür ist es nie zu spät.

Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell