Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Merkel bei Tsipras

Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Besuch
der Bundeskanzlerin in Griechenland:

Europa hat Griechenland in den vergangenen Jahren in einer Weise
in die Mangel genommen, die jedem autoritären Pauker zur Ehre
gereichen würde. Man kann der Kanzlerin abnehmen, dass sie ehrlich
überzeugt ist von ihrem Tun. Sie ist überzeugt, dass die Folgen der
notwendige Preis sind für eine strahlende Zukunft: eine
Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 35 Prozent, eine Verdoppelung der
Zahl unterernährter Kinder seit 2008 (heute: etwa 14 Prozent), eine
Senkung von Löhnen und Renten, der Ausverkauf öffentlichen Eigentums
wie Flughäfen oder Häfen und vieles mehr. Die Politik nimmt damit
nicht nur die soziale Enteignung und die Verarmung von Millionen
Menschen in Kauf. Sie fördert auch antieuropäische Stimmen und
Stimmungen, bei denen sich am Ende die neuen Parteien von ganz rechts
bedienen.

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