Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Abschuss
von Flug MH17:
Gerade weil man Routine im Umgang mit derlei Fertigkeiten in
Moskau wie überall auf der Welt voraussetzen kann, muss man sich
wundern, wie weit die russische Führung unter ihren Möglichkeiten
geblieben ist. Eine stümperhafte Photoshop-Retusche als
Beweismaterial vorzulegen, ist peinlich. Die Verantwortung dem
militärischen Gegner unterzuschieben, ist zynisch. Die Folgen werden
Russland noch beschäftigen, wenn Wladimir Putin längst Geschichte
ist. Wer wissen will, wie nachhaltig die moralische Beschädigung sein
kann, erinnere sich an den US-amerikanischen Außenminister Colin
Powell. Die Bilder, die er dem UN-Sicherheitsrat präsentierte, waren
nicht einmal manipuliert. Powell behauptete einfach, darauf erkennen
zu können, was es gar nicht gab. Mit den Folgen kämpfen die USA bis
heute.
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