Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Ausgang des schottischen Referendums:
Europa heute, der EU, fehlt eine progressive Idee von sich selbst.
Statt sich in der Welt zu engagieren, überzeugt für Demokratie, Recht
und Frieden einzutreten, versuchen alle, sich dem neuen deutschen
Biedermeier von Merkels Gnaden anzuschließen, sich als Isolationisten
zu gerieren. In all dem spielt ein „schottischer Nationalstaat“ keine
Rolle. Warum auch? Niemand braucht ihn. Das „No“ zur Unabhängigkeit
muss jetzt umgemünzt werden zu einem „Yes“ zu Europa, zur Welt. Einer
Welt, durch die schottische Ingenieure Eisenbahngleise und
Telegrafenkabel legten, in der schottische Soldaten Unrecht
bereiteten und beendeten, in der schottische Dichter und Denker
Menschen glücklicher und fröhlicher machten. Schottland ist eine
große Nation. Es wäre ein schäbiger kleiner Nationalstaat.
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