Die Frankfurter Rundschau schreibt zur
Nominierung von Frank-Walter Steinmeier:
In diesem Amt wird die Integrationskraft Steinmeiers noch weit
hinausgehen müssen über den Raum der internationalen Diplomatie. Was
Deutschland bräuchte, wäre sozusagen ein demokratischer Anti-Trump.
Nicht in dem Sinne, dass er das Establishment einfach gegen die
Rechtspopulisten verteidigt. Sondern es hätte einer – besser noch:
eine – sein sollen, die oder der dem Ärger über das Versagen der
etablierten Parteien, der ja nicht ganz und gar grundlos ist, eine
Stimme und am besten eine demokratische Richtung gegeben hätte. Ein
Staatsoberhaupt, das auch die Sprache der Enttäuschten und
Abgehängten spricht, ohne Populismus nach Art der Trumps und Petrys
zu betreiben; ein Präsident, der sich als Anwalt gesellschaftlicher
Anliegen auch mal gegen den Konsens des Establishments stellt – das
muss Frank-Walter Steinmeier noch werden. Ob er es kann, steht in den
Sternen.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell