Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu USA/Todesstrafe

Die Frankfurter Rundschau schreibt zur
Todesstrafe in den USA:

Die Wiedereinsetzung der Todesstrafe durch die US-Bundesregierung
ist ein fatales Signal, eine Rückkehr zur Barbarei. Wie kann sich
eine westliche Industrienation noch als zivilisiert bezeichnen, die
ihre Schwerverbrecher tötet? Kein Mordopfer wird davon wieder
lebendig, auch der Mythos der Abschreckung ist längst widerlegt.
Zudem gibt es mitunter begründete Zweifel an der Schuld eines
Verurteilten, ein Justizirrtum aber wird mit der Tötung irreversibel.
Häufig entscheidet die Hautfarbe des Angeklagten. Eine humane
Hinrichtung gibt es nicht, auch nicht mit lähmendem Nervengift,
welches die Qualen des an der Todesspritze Sterbenden bloß kaschiert.
Wer zuletzt den Eindruck hatte, die USA bewegten sich auf einen
moralischen Abgrund zu, muss sich nun bestätigt fühlen.

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