Frankfurter Rundschau: Pressestimme zuÄgypten

Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Lage
in Ägypten:

Nie wurde im Ramadan in Kairo so gefeiert wie in diesem Jahr: Die
bessere Gesellschaft begießt den Sturz von Präsident Mursi mit viel
importiertem Wein. Doch in diesem Fall hat die Feierstimmung einen
üblen Beigeschmack. Es geht nicht nur um die berechtigte Freude
darüber, dass Ägypten die Chance zu einem Neuanfang bekommt. Rache,
Hass und Verachtung liegen in der Luft. Und die Militärführung? Statt
ihre Rolle als neutrale Institution ernst zu nehmen, bedienen die
Generäle die Rachegefühle und den Hass der Mursi-Gegner. Mit Aufrufen
zu Massendemonstrationen sorgen sie dafür, dass der Hass erst richtig
hochkocht. Sie drängen die Islamisten in die Opferecke. Die radikalen
Milizen, von denen so viel die Rede ist – wenn es sie nicht längst
gibt, werden sie in diesem Klima sicher gedeihen.

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Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
Telefon: 069/2199-3386

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