Die Frankfurter Rundschau schreibt zum möglichen
Erdogan-Besuch in Deutschland:
Rollt man dem Autokraten, der Menschenrechte mit Füßen tritt, den
roten Teppich aus? Verweigert man das Gespräch? Beides wäre falsch.
Angela Merkel muss, so schwierig es auch sein mag, den Besuch
konstruktiv nutzen und schwierige Themen ansprechen. Deutlich. Auf
einen offiziellen Staatsempfang mit Staatsbankett und Co. sollte sie
allerdings verzichten. Eine Bühne für Propagandazwecke wie damals in
Köln sollte Erdogan zudem verwehrt bleiben.
Merkel muss Erdogan in aller Deutlichkeit spüren lassen, dass sie
eine Spaltung unter den Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland durch ihn nicht länger in Kauf nehmen wird. Auch die
Zukunft der in der Türkei inhaftierten deutschen Staatsbürger muss
auf die Tagesordnung. Und zwar besser gestern als morgen.
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