Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Wahl in
der Republik Moldau:
Ein eindeutiges Votum für die Annäherung an den Westen geben die
Zahlen nicht her. Dass die Sozialisten, die mehr Nähe zu Russland
wünschen, stärkste Einzelfraktion geworden sind, zeigt vielmehr die
tief sitzende Spaltung des Landes. Eine Spaltung, die durch die
Ukraine-Krise an Brisanz gewonnen hat. Dass die Regierung die
prorussische Partei Patria kurz vor der Abstimmung ausschloss und
Tausenden Exil-Moldauern das Wählen erschwerte, hat die Spannungen
verstärkt. Die Frage nach der außenpolitischen Orientierung und der
nationalen Zugehörigkeit überlagert so sämtliche innenpolitischen
Probleme, von denen es in einem der ärmsten Länder Europas zweifellos
mehr als genug gibt. Sie anzugehen dürfte die Hauptaufgabe der neuen
alten Regierung sein – und zwar gemeinsam mit allen
Bevölkerungsgruppen des Landes.
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