Alles spricht nach der Delle dafür, dass sich
der Langfristtrend fortsetzt und die Reichen immer reicher werden.
Das kann man ihnen gönnen. Das Problem ist, dass deren Vermögen
schneller wachsen als die Gesamtwirtschaft. Das heißt, die Ärmeren
zahlen die Zeche. Die Schere geht immer weiter auseinander.
Verwerfungen sind die Folge. Populisten vom rechten Rand sind
besonders da stark, wo die Armut größer wird. Durch schwindende
Kaufkraft kommen Teufelskreise in Gang, die auch mit wachsender
Kriminalität und der Verödung ganzer Landstriche einhergehen können.
Sozialer Zusammenhalt zerbröselt. Dagegen gibt es ein Mittel:
Umverteilung. Gemeint sind höhere Steuern für die Reichen. Mit dem
Geld muss das Sozialsystem ausgebaut werden – mit Mindestlöhnen, die
die Existenz sichern. Hierzulande müssten dies gut zwölf Euro sein.
Der Mindestlohn liegt aber etwa ein Drittel darunter.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell