Dabei sind an der Personalie von der Leyen 
erhebliche Zweifel angebracht, nicht nur, weil sie als 
Verteidigungsministerin alles andere als erfolgreich agiert hat. Die 
größte Herausforderung, vor der die Europäische Union steht, ist 
wirtschaftlicher Natur. An der Wirtschaftspolitik entscheidet sich 
der Zusammenhalt Europas – und damit auch die Frage, ob die Länder 
auf dem alten Kontinent in der Lage sind, die anderen großen Fragen 
unserer Zeit gemeinsam zu lösen: Klimawandel, Demokratie-Erosion und 
Verschiebungen im weltweiten Machtgefüge. Bis sie nach Brüssel geht, 
gehört von der Leyen als Ministerin einer Bundesregierung an, die in 
den wesentlichen Zukunftsfragen viele Versäumnisse vorzuweisen hat, 
und nicht nur das: Berlin hat sich auch als Bremser betätigt, wenn 
Brüssel vorwärts gehen wollte. Allzu oft, um die Interessen deutscher
Konzerne zu schützen. Fortschritt bei der Einhegung großer Konzerne 
und im Verbraucherschutz kam bislang aus Brüssel, nicht aus Berlin, 
da darf man sich nichts vormachen.
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