Ein Bündnis aus Islamistengruppen und den nach 
Unabhängigkeit strebenden Tuareg überrannte 2012 den Norden Malis und
verwüsteten in Timbuktu  die Grabstätten und Heiligtümer der Sufis, 
einer mystischen Strömung des Islam, die in den Augen der 
fundamentalistischen Terrorgruppen als unislamisch gilt. Am 
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag hat ein Verfahren gegen 
einen der mutmaßlichen Haupttäter der Verwüstungen begonnen. Die 
Anklage ist ihres Zeichens das erste internationale Tribunal wegen 
des Tatbestands der Kulturzerstörung, die von den Anklägern als 
Kriegsverbrechen bewertet wird. Der Prozess mag hilflos anmuten. 
Trotz allem ist er ein wichtiges Signal gegen den islamistischen 
Terror. Er wird nun unter Beweis zu stellen haben, dass es 
international geltendes Recht gibt, das auch in der Lage ist, 
ungezügelten Terror zur Rechenschaft zu ziehen.
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