Die EU muss jetzt in erster Linie an sich selbst
denken. Die Briten sind für die europäische Idee ohnehin verloren,
besser gesagt: Sie haben sich schon mit dem Referendum von Europa
losgesagt. Das heißt aber auch: Die Union muss nun alles tun, um
einen vertragslosen Austritt Großbritanniens abzuwenden. Mit einer
Neuverhandlung des Austrittsabkommens wird das nicht gelingen. Es
gibt keine einzige Lösung, mit der die EU alle Lager in
Großbritannien zufriedenstellen könnte, zugleich aber nicht den
Mitgliedsstaat Irland zur Verfügungsmasse machen würde. Worüber
sollen die Unterhändler denn verhandeln, wenn ihre Partner in London
erstens nicht wissen, welches Zugeständnis aus Europa den Durchbruch
ermöglichen könnte, und sie zweitens dann immer noch nicht
verlässlich sagen können, ob das britische Parlament dem Deal
zustimmen würde? Den Aufwand können sich beide Seiten sparen.
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