Frankfurter Rundschau: Trumps Werk

Die Bilanz nach der Anerkennung von Jerusalem
als israelische Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump ist
verheerend: Tote und Verletzte bei Demonstrationen sind nur die
offensichtlichen Folgen. Israel fühlt sich bestärkt und will nun im
völkerrechtswidrig annektierten Ost-Jerusalem Wohnungen bauen, die
Palästinenser weiter provozieren und vor allem weiter Fakten
schaffen, die Trump anerkannt hat. Damit hat er nicht nur gegen das
Völkerrecht verstoßen, sondern die USA als einzigen möglichen
Vermittler in dem Konflikt unmöglich gemacht. Trump hat auch keinen
Ausweg skizziert. All das vertieft die Gräben und bringt keine
Bewegung in den festgefahrenen Friedensprozess. Das war auch nicht
das Ziel Trumps. Vielmehr beschädigt er weiter die Weltordnung, statt
sie – wo nötig – zu reformieren, damit alle davon profitieren. Trump
möchte stattdessen das Recht des Stärkeren. Und das sind natürlich
die USA. So lässt sich „America first“ auch übersetzen. Und Trump ist
leider noch nicht am Ende.

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