Frankfurter Rundschau: Unruhige Zeiten

Populisten sind gut im Wahlkampf, aber schlecht
im Regieren. Das hat das erste Bündnis dieser Art in einer
westeuropäischen Wirtschaftsmacht bewiesen. Als sich die von einem
Komiker gegründete Protest-Sammelbewegung Fünf Sterne mit der
rechtsnationalen Lega in Rom zusammentaten, einte sie nicht viel:
eine anti-europäische und anti-elitäre Grundhaltung, die Vorliebe für
simple Slogans, soziale Netzwerke und Verschwörungstheorien über
„dunkle Mächte“. Nun ist das italienische Experiment nach nur knapp
15 Monaten spektakulär gescheitert, mit gegenseitigen
Anschuldigungen, wie sie bitterer nicht ausfallen könnten. Das Ende
der Populisten-Koalition könnte Anlass für Erleichterung sein. Aber
Italien stehen unruhige Zeiten bevor – und im schlimmsten Fall eine
rechtsextreme Regierung.

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