Frankfurter Rundschau: Verpasste Möglichkeiten

Die Bundesregierung dürfte zu spät kommen mit
ihrem Angebot, eine Afghanistan-Friedenskonferenz auszurichten und
dazu auch die radikalislamischen Taliban einzuladen. Das passt zu
diesem umstrittenen Einsatz, der geprägt ist von verpassten
Möglichkeiten und den das Kabinett nun wohl letztmals verlängerte.
Denn wenn US-Präsident Donald Trump wie beabsichtigt die US-Truppen
bald abzieht, dann sind Gespräche über einen Frieden kein Thema mehr.
Washington wird damit zufrieden sein, wenn die Aufständischen
zusichern, Al-Kaida und den sogenannten Islamischen Staat zu
bekämpfen, und zugleich nicht alle Fortschritte sofort beseitigen,
für die die internationale Gemeinschaft nach dem Sieg über die
Taliban 2001 gesorgt hatte.

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