Man muss sich nur einmal diese Erfahrungsberichte durchlesen.
Sie handeln von dubiosen, selbst ernannten Therapeuten, die Homosexualität
verdammen, zur Krankheit erklären und „Heilung“ versprechen. Sie berichten von
Scham und Schuldgefühlen, die Schwulen und Lesben eingeredet werden. Sie
dokumentieren krudes Religionsverständnis, Bevormundung, Zerrüttung, Zwang und
innere Konflikte, nicht selten auch Depressionen und Suizidgedanken. Das alles
ist schaurig, geradezu zum Verzweifeln. Es wirkt wie Mittelalter – und nicht wie
2019. Die Frage ist also nicht, ob es richtig ist, dass
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn diese scheußlichen Therapien, die
nachweislich großes Leid mit sich bringen, per Gesetz verbieten möchte. Die
Frage ist vielmehr, warum das in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unseren
nicht schon längst geschehen ist.
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