Ist Martin Schulz der Mann, der den Rat des 
Nochvorsitzenden befolgen wird? Steht er für den Versuch, die 
deutsche Sozialdemokratie doch wieder zu einer Partei zu machen, die 
Merkel entschieden herausfordert und sich nicht insgeheim darauf 
vorbereitet, ihr doch wieder als Juniorpartnerin zu dienen? Was die 
Person Schulz betrifft ist an seiner Qualifikation als Wahlkämpfer 
und Herausforderer kaum zu zweifeln. So etwas zählt in der Zeit der 
personalisierten Politik, und geringzuschätzen ist es deshalb sicher 
nicht. Aber wofür steht der lustige Mann aus Würselen? Wenn mehr zur 
Wahl stehen soll als die prinzipielle Fortsetzung des Merkelismus mit
neuem, beliebtem Gesicht; wenn die Absage vieler Menschen ans 
großkoalitionäre „Weiter so“ tatsächlich in der SPD ihren Ausdruck 
finden soll – dann müssen schon auch ein paar Inhalte her. Und es ist
schon erstaunlich, wie wenig davon Martin Schulz während seines 
politischen Aufstiegs preisgegeben hat.
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