Frankfurter Rundschau: Zur diplomatischen Lösung des Falles Guangcheng

Man geht allerdings zu weit, schon auf ein
grundsätzliches Umdenken in der chinesischen Führung zu hoffen. Die
jüngste Entwicklung ist eher das Ergebnis einer günstigen Fügung.
Peking entledigt sich mit der Abschiebung Chens und seiner Familie
eines unliebsamen Kritikers. Zugleich erspart Staatspräsident Hu
Jintao der US-Diplomatie eine peinliche Niederlage. Schließlich hatte
sich Chen in die vermeintlich sichere Obhut der US-Botschaft in
Peking begeben − wo ihm dann aber nicht wirklich geholfen
wurde. Letztlich profitiert der Menschenrechtler davon, dass
Washington und Peking in dieser Woche in Regierungskonsultationen
steckten und beiderseits ein Interesse bestand, die Sache möglichst
rasch abzuräumen.

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