Görlitz, 29. April 2010 (sg) – Eine vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichte Studie bescheinigt Frauen eine geringer ausgeprägte Risikobereitschaft. Eigentlich schlecht für einen Gründer, der doch risikobereit sein sollte. Doch genau diese geringe Risikobereitschaft macht Frauen zu den nachhaltigeren Gründern. „Eine gründliche Konzepterstellung ist für Frauen selbstverständlich. Männer gehen oft unbedarfter und planloser an eine Existenzgründung heran“, weiß auch Andreas Schilling, Gründungsexperte aus Görlitz, aus der Praxis zu berichten. „Frauen beurteilen die Erfolgsvoraussetzungen für eine Existenzgründung, beispielsweise die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die persönlichen Voraussetzungen, wesentlich skeptischer und damit realistischer als Männer“, so Schilling weiter. Oftmals starten Frauen zudem im Nebenerwerb mit einem sicheren Haupteinkommen und optimieren erst mal ihre Geschäftsidee, bevor Sie sich dann in die volle Selbständigkeit stürzen.
Wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungen belegen, dass Existenzgründungen von Frauen sich wesentlich von der Standardgründung unterscheiden. Frauen verfügen meist über weniger finanzielle Mittel, sind durch ihre Aufgaben in der Familie stärker belastet und planen ihre Existenzgründung daher gezwungenermaßen vielfach im Nebenerwerb. „Dabei sehen Frauen die Selbständigkeit als ideal an, weil sie von den Arbeitszeiten Familie und Beruf optimal vereinbaren können. Besser als in einem Angestelltenverhältnis mit festen Einsatzzeiten“, erklärt Andreas Schilling. Auch seien Frauen länger und besser auf den Schritt in die Selbstständigkeit vorbereitet. Sie sind im besten Alter mit reichlich Erfahrung, kommen aus dem Beruf und haben die Kinder schon aus dem Haus. Ein hohes Einkommen aus der Selbständigkeit rückt dann zugunsten von weichen Faktoren wie Arbeitszeiten, Familie und Zufriedenheit in den Hintergrund. Auch interessant, dass in einem Alter wo Männer schon an die Frührente denken, viele Frauen es noch einmal wissen wollen. Zu analysieren ist auch die Gründungsquote von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte. Mit 203 Gründungen pro 10.000 Erwerbspersonen ist sie fast dreimal so hoch wie die der deutschen Frauen. „Dies liegt wahrscheinlich an der fehlenden Perspektive einer Festanstellung“, vermutet Andreas Schilling.
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