Die mangelnde Transparenz mancher Webside ist ja
nur der eine Teil der Abzocke. Der andere besteht aus
Inkasso-Unternehmen und angeblichen Anwälten, die mit Mahnschreiben
und Anrufen Verbraucher systematisch unter Druck setzen. Und hier
kann der Button in der Tat wirksam sein, sofern er mit einer
Aufklärung der Verbraucher einhergeht. Denn diese müssen sich nun
nicht mehr verunsichern lassen: Existiert kein Button, dann müssen
sie auch nicht zahlen. So einfach ist es in Zukunft. Ein
grundlegendes Problem bleibt: Der sorglose Umgang vieler Nutzer mit
ihren Daten im Internet. Ein Schaltknopf gegen Abo-Fallen darf hier
nicht als Freifahrtschein für Gedankenlosigkeit missverstanden
werden. Denn der Nutzer hat nicht nur Rechte, er hat auch Pflichten.
Die erste ist es, seinen Kopf beim Surfen im Netz einzuschalten.
Solange dubiose Angebote im World Wide Web genutzt werden, die beim
Supermarkt an der Ecke sofort Misstrauen schüren würden, solange
Nutzer an vermeintliche Gratis-Angebote in der virtuellen Wunderwelt
glauben, werden kriminelle Abzocker auch immer neue Wege finden, um
an ihr Geld zu kommen. Der Info-Button ist eine gute Lösung. Vor
Naivität schützt er aber nicht.
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Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
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