FT: Flensburger Tageblatt

Nach dem Erfolg in Libyen ermutigt das
Engagement des Westens alle Araber, die weiter gegen Diktatur und
Gewaltherrschaft kämpfen. Denn das westliche Verteidigungsbündnis
basiert auf Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie. Diese Werte
gilt es zu behaupten. Dass sich Deutschland dabei diplomatisch und
militärisch enthalten hat, bleibt ein Schandfleck auf unserer
außenpolitischen Agenda. Die Freude über die Befreiung Libyens ist
nicht ungetrübt: In Syrien, Saudi-Arabien, Bahrain oder im Jemen
herrschen weiterhin Gewalt, Zynismus und Despotismus. Wir müssen
somit alles tun, den Freiheitskampf diplomatisch, wirtschaftlich,
moralisch und – wenn nötig – auch militärisch zu unterstützen. Hier
liegt eine große Chance für die Glaubwürdigkeit westlicher Werte. Für
Deutschland bietet sich nun die Gelegenheit, Libyen wirtschaftlich
und politisch zu stabilisieren. Denn Libyen braucht uns. Die Freude
über den Sieg der Freiheit muss uns verpflichten, beim Aufbau der
jungen libyschen Demokratie mit Rat und Tat zu helfen. Das hat man in
Berlin zum Glück erkannt und großzügige Unterstützung versprochen.
Die libyschen Sieger haben der Welt gezeigt, dass ihr Kampf nicht
vergebens war; und sie haben uns alle beschämt, wenn wir uns zynisch
hinter Begriffen wie „Stabilität“ und „Kontinuität“ verstecken
wollten. Der Sieg über Gaddafi bedeutet Freude und Genugtuung für
alle, die Freiheit und Selbstbestimmung wirklich achten. Es sollte
somit selbstverständlich sein, dass wir von nun an auf der richtigen
Seite stehen.

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