FT: Flensburger Tageblatt

Wenn jetzt in der SPD eine Entscheidung über die
Kanzlerkandidatur fällt, geht der Knatsch vermutlich von vorne los.
Steinbrück ist links von der sozialdemokratischen Mitte nicht
gelitten. Steinmeier ist dort ebenfalls unbeliebt, denn er steht für
die Agenda 2010. Nur einer dieser beiden könnte es überhaupt
schaffen, denn Gabriel gewinnt außerhalb der eigenen Reihen nur
mühsam an Popularität. Doch egal, wie sich die SPD entscheidet, ob
sie den netten, aber etwas farblosen Steinmeier, den bärbeißigen
Steinbrück oder den flapsigen Gabriel nimmt – die Erfolgsaussichten
sind gleich drei Mal zweifelhaft. Ohne den Rückhalt der gesamten
Partei hat nämlich ein Spitzenkandidat 2013 überhaupt keine Chance.
Die SPD muss sich entscheiden, ob ihr die Wahlchancen oder der
innerparteiliche Friede wichtiger sind. Und davor drückt sie sich.
Wenn die Partei noch etwas bewegen will – wohin auch immer – muss sie
sich rasch entscheiden. Jeder Tag zählt, wenn sie noch Kontur
gewinnen will.

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