5000 Tunesier und drei Dutzend Ägypter auf
Italiens Inseln geben einen Vorgeschmack auf den Migrationsdruck, der
die Südküsten Europas in nächster Zeit erwartet. So positiv Europa
den demokratischen Aufbruch im Norden Afrikas begleitete, wird man
sich jetzt der Instabilität bewusst, die mit dem Regimewechsel
einhergeht. Ungewisse Perspektiven in Politik und Wirtschaft machen
die offeneren Grenzen nach Europa für viele Nordafrikaner zur
Versuchung. Es war zu befürchten, dass sich selbst aus diesem Thema
innenpolitischer Streit entwickelt. Rückläufige Asylantenzahlen
bringen SPD und Grüne zur Forderung, Flüchtlinge in der
Bundesrepublik aufzunehmen. Zwar wird die EU Italien massiv
unterstützen. Aber die Verteilung der Flüchtlingsströme auf andere
Mitgliedsstaaten würde nur Tausende aussichtsloser Asylverfahren
verlagern. Politisch Verfolgte sind die Flüchtlinge ja gerade nicht
mehr.
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Flensburger Tageblatt
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